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Şirince

Şirince

Das Dorf Şirince, das etwa 7 km von Selçuk entfernt liegt, ist eines der touristischen Zentren der Region und eignet sich gut für Tagesausflüge. Es ist über eine asphaltierte Straße erreichbar und liegt 350 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gründung des Dorfes reicht bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Der frühere Name des Dorfes war Kırkınca oder Çirkince. Die Besiedlung des Ortes beruht auf mehreren Gründen: Erstens bot die gebirgige Lage Schutz vor Feinden, zweitens war die Bevölkerung von Ephesos und Ayasuluk hier sicher vor Malaria, und drittens ist das Gebiet für sein reichhaltiges Wasser, fruchtbaren Boden und angenehmes Klima bekannt.

Einigen Quellen zufolge wurde das Dorf während der Zeit der Aydınoğulları gegründet, anderen Überlieferungen zufolge in der Zeit der Feudalherren (Derebeylik). Der Name Çirkince („hässlich“) soll von einer Gruppe befreiter Untertanen stammen, die ein Stück Land suchten, um sich niederzulassen. Als ihr ehemaliger Herr sie fragte: „Ist der Ort schön?“, antworteten sie scherzhaft: „Hässlich“ – Çirkince. So soll der Name entstanden sein.

Nach der Befreiung von İzmir wurde das damals verlassene Dorf im Jahr 1924 mit türkischen Familien aus der Region Saloniki besiedelt. Als der damalige Gouverneur von İzmir, Kazım Dirik Paşa, das Dorf besuchte und mit einer von Lehrer Suat komponierten Dorfhymne empfangen wurde, war er sehr gerührt und ordnete an, dass der Name des Dorfes fortan Şirince („hübsch“) lauten solle.

Die Architektur des Dorfes unterscheidet sich deutlich von anderen Dörfern: Alle Häuser sind aus Stein gebaut, zweigeschossig, mit vielen Fenstern, die alle die gleiche Größe haben. Die Balkone sind als freitragende Holzbalkone konstruiert, das Erdgeschoss wurde meist als Vorratsraum und Küche genutzt. Die Fensterrahmen und Dachvorsprünge der Häuser sind mit Malereien und Vogelmotiven verziert. Im Dorf gibt es zwei Kirchen, eine architektonisch bedeutende Grundschule (heute restauriert), einen historischen Brunnen und rund vierzig Klöster.

Heute ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Dorfes der Tourismus. Tausende in- und ausländische Besucher kommen das ganze Jahr über, machen Fotos, genießen frisch gebackene Teigwaren und trinken den berühmten Hauswein. Besonders beliebt sind die selbstgemachten Weine aus Äpfeln, Sauerkirschen, Pfirsichen und Erdbeeren. Neben dem Tourismus lebt die Bevölkerung auch vom Anbau von Pfirsichen, Trauben und Äpfeln.