Entdecken Sie Kuşadası
Pamukkale (Hierapolis)

Hierapolis (Pamukkale):
Die antike Stadt Hierapolis liegt 18 km nördlich der Stadt Denizli. In der archäologischen Fachliteratur wird sie auch als „Heilige Stadt“ bezeichnet, was auf die zahlreichen Tempel und religiösen Bauwerke in der Stadt zurückzuführen ist. Aufgrund ihrer geografischen Lage liegt Hierapolis zwischen verschiedenen historischen Regionen. Laut den antiken Autoren Strabon und Ptolemäus gehörte sie zur phrygischen Region, obwohl sie nahe an den karischen Städten Laodikeia und Tripolis liegt.
Noch vor der Gründung von Hierapolis gab es dort bereits eine Siedlung, was durch den Kult der Muttergöttin belegt ist. Die Stadt wurde wahrscheinlich Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. vom Pergamonkönig Eumenes II. gegründet und erhielt ihren Namen zu Ehren von Hiera, der Frau des legendären Pergamon-Gründers Telephos. Bis zu einem verheerenden Erdbeben im Jahr 60 n. Chr. unter Kaiser Nero behielt die Stadt ihr ursprüngliches Erscheinungsbild.
Nach dem Erdbeben wurde die Stadt vollständig neu aufgebaut. Auch in byzantinischer Zeit blieb Hierapolis ein wichtiges Zentrum, besonders nachdem sie ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. Metropolis und damit ein bedeutendes christliches Zentrum wurde. Die Kreuzigung des Apostels Philippus um 80 n. Chr. trug ebenfalls zur religiösen Bedeutung der Stadt bei. Ende des 12. Jahrhunderts fiel Hierapolis in die Hände der Seldschuken.
Wichtige Überreste:
- Hauptstraße und Stadttore: Die etwa 1 km lange Hauptstraße verläuft durch das gesamte Stadtgebiet und wird an beiden Enden von monumentalen Toren begrenzt. Diese Tore und die Straße stammen überwiegend aus der Römerzeit. Im Süden steht das Byzantinische Südtor (5. Jh. n. Chr.), im Norden das gut erhaltene Domitianstor mit lateinischer Inschrift, das dem Kaiser Domitian gewidmet ist. Etwas weiter südlich liegt das Byzantinische Nordtor.
- Stadtmauer: Die im 5. Jahrhundert n. Chr. errichtete Stadtmauer umschloss die Stadt im Norden, Süden und Osten. Von den 24 quadratischen Türmen sind nur wenige erhalten. Es gibt vier Zugänge: zwei monumentale Tore und zwei kleinere Eingänge.
- Großes Thermenkomplex: Ein typisches römisches Bad mit einem Vorhof, Hallen, und einem Badebereich. Der Komplex stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Heute befindet sich dort ein Museum, in dem zahlreiche Funde ausgestellt sind.
- Apollon-Tempel: Der Tempel steht über dem sogenannten Plutonion, einer religiösen Höhle mit giftigem Gas. Der Kultort war der Göttin Kybele gewidmet. Der heutige Tempelbau stammt aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.
- Theater: Das große römische Theater wurde nach dem Erdbeben von 60 n. Chr. begonnen und im Jahr 206 n. Chr. vollendet. Es hat 50 Sitzreihen und Platz für Tausende Besucher. Die Bühne ist mit Marmorskulpturen und Reliefs verziert.
- Kirchen: Es gibt mehrere Kirchen aus dem 6. und 7. Jahrhundert, darunter eine Kathedrale und die sogenannte Säulenkirche. Teile des Thermenkomplexes wurden ebenfalls zu Kirchen umfunktioniert.
- Nekropole: Die drei Seiten der Stadt (außer der Westseite mit den Travertinterrassen) sind mit weitläufigen Gräberfeldern bedeckt. Besonders die Nordnekropole zeigt eine große Vielfalt an Grabformen: Sarkophage, Tumuli und hausartige Grabbauten.
Laodikeia
Laodikeia liegt südlich des Lykos (heute Çürüksu) Flusses. Die Stadt wurde zwischen 261 und 263 v. Chr. vom Seleukidenkönig Antiochos II. gegründet und nach seiner Frau Laodike benannt. Im 1. Jahrhundert v. Chr. war Laodikeia eine der bedeutendsten Städte Kleinasiens. Die Römer machten sie zum Verwaltungszentrum der Region Kibyra. In der Zeit von Kaiser Caracalla wurden hier besonders hochwertige Münzen geprägt.
Wichtige Bauwerke in Laodikeia:
- Großes Theater: Im Nordosten der Stadt, römische Bauweise, mit einer Kapazität von ca. 20.000 Zuschauern.
- Kleines Theater: 300 m nordwestlich des großen Theaters, ebenfalls römisch, bietet Platz für ca. 15.000 Zuschauer.
- Stadion und Gymnasium: Im Südwesten der Stadt gelegen, das Stadion ist 350 m lang, 60 m breit und stammt aus dem Jahr 79 n. Chr. Das Gymnasium wurde im 2. Jh. n. Chr. gebaut und Kaiser Hadrianus gewidmet.
- Monumentaler Brunnen (Nymphaeum): An der Kreuzung der Haupt- und Nebenstraße, mit zwei Fassaden und Nischen. Im byzantinischen Zeitalter restauriert.
- Rathaus: Rechteckiger Grundriss, Haupteingang an der Ostseite.
- Zeustempel: Zwischen Kleinem Theater und Nymphaeum gelegen.
- Große Kirche: Eine der sieben Kirchen Kleinasiens aus der Offenbarung. Der teilweise erhaltene Bau zeigt die Bedeutung des Christentums in Laodikeia.
Thermalquellen:
- Karahayıt: Etwa 5 km nördlich von Pamukkale. Das Wasser ist für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Hautleiden und viele andere Beschwerden förderlich.
- Pamukkale Thermalquellen: Diese Quelle bei Hierapolis produziert kalkhaltiges Wasser, das beim Abkühlen weiße Kalkterrassen (Travertine) bildet. Seit der Antike wird die heilende Wirkung des Wassers geschätzt. Zahlreiche Herrscher und Reiche kamen zur Behandlung nach Hierapolis. In der Antike wurden rund um die Quellen auch religiöse Zeremonien und Feste veranstaltet.